Ich freute mich riesig auf den Januar - endlich kommen die grossen Klassiker!
Allerdings wurde aus dem Saisonhighlight in Wengen nichts - da Mutationen in Wengen nachgewiesen wurden, musste man die Rennen absagen. Für uns Athleten sehr sehr schade! Ich hätte mich so sehr darauf gefreut!
Als Ersatz stand dann Kitzbühel zur Verfügung - auch da war die Durchführung noch nicht sicher und aus der schon jetztigen längeren Skipause wurde eine noch längere.
Aber auch Kitzbühel ist eine Strecke, die ich gerne fahre. Die Streif präsentierte sich gut, einzig der Zielsprung wurde von uns Athleten kritisiert. Als 17. im ersten Training war ich positiv gestimmt.
Der Zielsprung wurde nach vor dem ersten Training laut OK um 2cm, vor dem zweiten Training anscheinend um 5-7cm abgenommen, da dieser mit 150km/h wirklich weit ging. Im Nachhinein hätten wir Athleten - vorallem aber die Top-Fahrer sich mehr wehren müssen. Es ist unglaublich, dass es immer wieder passiert, dass die Sicherheit der Athleten nicht höher gewertet wird. Natürlich wird das immer wieder gesagt, dass die Sicherheit oberste Priorität hat - in Wahrheit stimmt das natürlich nicht.
Der Zielsprung wurde nicht abgenommen - oder wenn dann wieder viel zu wenig. Und wie jedes Mal muss zuerst etwas passieren, bis man reagiert. Urs Kryenbühl musste brutal stürzen, damit endlich jemand etwas macht. Dies ist bei uns im Skisport leider immer wieder so - einige Leute sind da einfach zu verantwortungslos - setzen das Spektakel über die Sicherheit der Athleten. Und zum zweiten Mal in meiner Karriere erlebte ich es. dass ein Rennen nach 30 Fahrern abgebrochen werden musste - und zum zweiten Mal erlebte ich das in Kitzbühel. Man sollte sich da schon einige Fragen stellen dürfen. Es war eine verknorkste Woche.
Die letzte Chance, um sich für die WM zu qualifizieren, war in Garmisch - wie beinahe jedes Jahr waren die Temperaturen frühlingshaft - dieses Jahr sehr frühlingshaft! Mit Wasserwerfern und einigen Tonnen Salz konnten die Rennen durchgeführt werden. Allerdings war hier mit hohen Nummern mit diesen Bedingungen nicht mehr viel möglich - nicht, dass dies eine Ausrede sein soll, aber es machte einen grossen Unterschied, ob man mit hoher Nummer startete oder eben nicht.
Ich wurde dann nicht für die WM berücksichtigt. Die Chance, um vor Ort eine Ausscheidung zu fahren, hätte ich meiner Meinung nach verdient. Allerdings möchte Swiss-Ski mit 6 Slalomspezialisten und einem gesetzten Parallel-Event-Fahrer auf der Herrenseite anreisen. Daher habe ich nun vorerst eine Pause und es geht dann nach der WM mit Europacup-Rennen weiter.
Bis bald, Ralph